Was bedeutet die umfängliche Zuweisung der Care-Arbeit (unbezahlt und unterbezahlt) an Frauen für ihre Lebensverläufe, ihre Gesundheit und ihre finanzielle Situation? War in der Corona-Pandemie die Systemrelevanz von Care-Arbeit für Wirtschaft und Gesellschaft für kurze Zeit ins öffentliche Bewusstsein gerückt, sind in der jetzigen Polykrise politische Strategien ihrer Rückverlagerung ins Private offensichtlich: Kürzung von KiTa-Öffnungszeiten, Ehrenamt statt beruflicher Professionalität sowie der Mangel an hochwertiger Altenbetreuung. Welche Ansätze braucht es, damit sich Menschen jeden Geschlechts und unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft eine sinnstiftende eigenständige Erwerbsbiographie sowie armutsfeste Renten aufbauen können, ohne auf Kinder, Selbstsorge und ein gutes Leben zu verzichten? Aufgrund der massiven Care-Krise müssen sich Frauen ihrer Macht als große Wählerinnengruppe bewusster werden und generationsübergreifend entschieden opponieren.
Dozentin: Prof. Dr. i. R. Uta Meier-Gräwe, Hochschullehrerin
19.30 - 21.00 Uhr
Einlass: 19.00 Uhr
Stadthalle Memmingen, kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 1
Eintritt frei.
Eine Anmeldung ist erwünscht.
Veranstalterinnen: Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Memmingen, Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen, Frauennetzwerk Memmingen e. V. und vhs Memmingen