Mia Raben las einfühlsam und berührend aus ihrem Werk, wobei es ihr gelang, die verschiedenen Charaktere des Buches allein durch ihre Sprechweise lebendig und authentisch wirken zu lassen. Besonders beeindruckend war ihr gekonnter Wechsel zwischen Polnisch, Deutsch-Polnisch und dem charakteristisch Hamburgischen, der ihre eigenen biografischen Wurzeln widerspiegelte.
Der Roman "Unter Dojczen" schenkt osteuropäischen Pflegekräften eine Stimme und erzählt am Beispiel der polnischen Pflegerin Jola und der Hamburgerin Uschi von den Erfahrungen und Herausforderungen der Arbeitsmigration. Raben gelang es, die komplexen deutsch-polnischen Verhältnisse facettenreich und nuanciert darzustellen, ohne dabei in Schwarzmalerei zu verfallen.
Nach der Lesung beantwortete die Autorin Fragen aus dem begeisterten Publikum. Ein anwesender Buchhändler hatte einen Büchertisch aufgebaut, an dem Rabens Werke reißenden Absatz fanden. Die Autorin signierte die Bücher mit einer persönlichen Note.
Die Veranstaltung bot nicht nur literarischen Genuss, sondern regte auch zum Nachdenken über ein solidarisches Europa in Zeiten politischer Unsicherheiten an. Mia Rabens einfühlsame Darstellung der Charaktere und ihre authentische Lesung trugen maßgeblich zum Erfolg des Abends bei.
Der Roman kann in der Stadtbibliothek entliehen werden.
Unter Dojczen
Autorin Mia Raben
Roman
Kjona Verlag
ISBN: 978-3-910372-27-6